Ungarn war natürlich auch schon zu Zeiten der DDR ein beliebtes Urlaubsland. Das milde Klima, das gute Essen, niedrige Preise und natürlich der Balaton lockten die Ostdeutschen in Scharen an. Eigentlich hat sich auch am Angebot wenig geändert - auch heute noch besticht Ungarn durch günstige Lebenshaltungskosten und ganz besonders leckeres Essen. Somit entscheiden sich immer mehr Deutsche dafür sogar einen Umzug nach Ungarn für sich in Betracht zu ziehen. Und wenn man sich dann genauer mit Ungarn beschäftigt, sieht man, dass es noch viel mehr gute Gründe dafür gibt als ein paar angenehme Urlaubswochen einem zeigen können.
Wie teuer ist es in Ungarn zu leben?
Auch wenn es in den vergangenen Jahren natürlich starke Preisanhebungen in vielen Bereichen gegeben hat, so sind die allgemeinen Lebenshaltungskosten immer noch sehr niedrig. Grundnahrungsmittel schwanken zwischen sehr sehr günstig (z.B. eine Semmel im Discounter kostet immer noch ca. 6 Cent) und dem in Deutschland üblichen Preis (z.B. Olivenöl im Discounter 3,50€). Regionale Produkte - vor allem Obst und Gemüse - sind dabei aber durch die Bank günstiger als in Deutschland. Essen gehen kann man sich hier auch noch leisten. Für 10€ pro Person wird wirklich jeder satt.
Die Stromkosten sind schon fast vernachlässigbar und stehen seit Jahren um die 10-11 Cent für die Kilowattstunde Strom. Ebenso günstig sind Wasser und Müllentsorgung. Internetkosten liegen zwischen 10-20€ im Monat, bei aber ungleich höheren Geschwindigkeiten als man es aus Deutschland gewohnt ist. Etwas wie den deutschen Rundfunkbeitrag gibt es natürlich auch nicht. Deutsche Sender sind problemlos über Satellit empfangbar.
Autokäufe sind in Ungarn sehr oft noch ein echtes Schnäppchen. Wer etwas Hilfe hat, um mit den ungarischen Unterlagen klar zu kommen, kann hier schnell einige Tausender sparen. Das gilt ganz besonders, wenn man das Auto dann doch noch nach Deutschland exportiert und sich somit die sehr hohe Mehrwertsteuer von 27% teilweise sparen kann. Die Kraftstoffpreise sind in Ungarn zwar etwas günstiger als in Deutschland, aber man tankt zwangsweise immer E10 Benzin, welches geringere Leistung und Reichweite hat. Den Preisvorteil muss man also hier teilweise relativieren.
Stark gestiegen sind in den letzten Jahren hingegen die Immobilienpreise. Echte Schnäppchen findet man in Ungarn nur noch im Hinterland, aber nicht mehr in den begehrten Lagen wie Budapest oder dem Plattensee. Dafür hat man dann aber auch praktisch immer eigenen Garten mit dabei. Ebenso ist zu berücksichtigen, dass es Immobilien gibt, die man als Nicht-Ungarn nicht erwerben darf. Dies gilt in der Regel für Waldstücke oder landwirtschaftlich genutzte Flächen.
Sind Deutsche in Ungarn überhaupt willkommen?
Die Ungarn sind ein sehr herzliches Volk und gerade in den Touristenregionen rund um den Balaton sprechen auch sehr viele gutes Deutsch. Man hört praktisch keinerlei Meldungen über Feindseeligkeiten gegenüber deutschen Touristen oder Auswandereren. Und natürlich leben auch schon viele Deutsche inzwischen in Ungarn, so dass man durchaus schnell Hilfe und Anschluß finden kann. Einen Umzug nach Ungarn haben bisher die wenigsten bereut.
Tipps für den Umzug nach Ungarn
Wer nach Ungarn umziehen will muss wenig beachten, da Ungarn ja auch Mitglied der EU ist. Die gegebene Freizügigkeit innerhalb der EU sorgt dafür, dass man also lediglich die normalen Meldepflichten beachten muss.
Ein Umzug nach Ungarn ist aus logistischer Sicht kaum ein Problem. Die Straßen zwischen Deutschland und Ungarn sind durchweg gut ausgebaut, so dass ein Umzug normalerweise an ein bis zwei Tagen erledigt ist.
Bedenken sollte man allerdings die durchweg schlechtere medizinische Versorgung in Ungarn. Für Personen mit generellen gesundheitlichen Problemen kann ein Umzug nach Ungarn daher nicht einfach so empfohlen werden.
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